SAFe Agile Metriken: Messen Sie Ihren SAFe-Erfolg

In diesem Artikel vergleichen wir die traditionellen Agile Metriken mit Flow Metrics und stellen fest, welche Metriken die erforderlichen Erkenntnisse zur Messung der Ergebnisse eines Unternehmens liefern.

Traditionell verwendeten die meisten Unternehmen das Wasserfall-Projektmanagement. Während dieser Ansatz bei vielen Projekten, die als vorhersehbar galten, gut funktionierte, funktionierte er bei Projekten, die adaptiv waren, nicht so gut. Als Reaktion darauf entstand vor 20 Jahren Agile und verbreitete sich zunehmend in hauptsächlich softwarebasierten Projekten.

In traditionellen agilen Teams liegt der Schwerpunkt auf einer kleinen Gruppe von Teammitgliedern (d.h. einem Scrum). Dieser Ansatz wäre in Ordnung, wenn alle Projekte klein wären und nicht über dieses Team hinausgehen müssten. Sobald das Team jedoch größer oder funktionsübergreifend wird, ist es notwendig, ein skaliertes Agile Framework wie SAFe in Betracht zu ziehen.

SAFe basiert auf den 10 zugrunde liegenden Lean-Agile-Prinzipien:

1. Wirtschaftliche Sichtweise

   Der Aufbau einer Strategie für eine inkrementelle Wertschöpfung erfordert einen Blick auf den breiteren wirtschaftlichen Rahmen für jeden Wertstrom. Dazu gehören Risikoabwägungen sowie Herstellungs-, Betriebs- und Entwicklungskosten.

2. Systemdenken anwenden

   Die Herausforderungen am Arbeitsplatz und auf dem Markt können durch das Verständnis der Systeme, innerhalb derer Arbeitnehmer und Nutzer agieren, angegangen werden.

3. Assume variability; preserve options

   Traditionelle Entwicklungspraktiken tendieren dazu, sich zu Beginn des Entwicklungsprozesses auf einen einzigen Design- und Anforderungsansatz zu konzentrieren. Um das Risiko zu verringern, empfiehlt es sich, mehrere Anforderungen und Designoptionen über einen längeren Zeitraum im Entwicklungszyklus beizubehalten.

4. Inkrementeller Aufbau mit schnellen, integrierten Lernzyklen

   Reagieren Sie schneller auf Kundenfeedback und minimieren Sie das Risiko, indem Sie Lösungen schrittweise in einer Reihe von kurzen Iterationen entwickeln.

5. Basieren Sie die Meilensteine auf einer objektiven Bewertung der funktionierenden Systeme

   Bei der Lean-Agile-Entwicklung dienen Integrationspunkte als unparteiische Benchmarks für die Bewertung der Lösung in verschiedenen Phasen des Entwicklungslebenszyklus.

6. Sorgen Sie dafür, dass Werte ohne Unterbrechungen fließen

   Dazu muss man verstehen, was ein Fluss ist, was die verschiedenen Eigenschaften eines Flusssystems sind und wie diese Eigenschaften den Fluss von Werten beschleunigen oder behindern können. Wertstrommanagement (VSM) ist eine Führungs- und technische Disziplin, die den maximalen Fluss des Geschäftswerts durch den gesamten Lebenszyklus der Softwareentwicklung ermöglicht.

7. Anwendung der Kadenz und Synchronisierung mit der bereichsübergreifenden Planung

   In Verbindung mit einer regelmäßigen bereichsübergreifenden Planung bieten Entwicklungskadenz und -synchronisation die Mechanismen, die erforderlich sind, um bei inhärenter Entwicklungsunsicherheit effektiv zu arbeiten.

8. Unlock the intrinsic motivation of knowledge workers

   Um bessere Ergebnisse für Mitarbeiter, Kunden und das Unternehmen zu erzielen, ist es erforderlich, Autonomie und Zielstrebigkeit zu gewährleisten, Zwänge zu minimieren und ein Umfeld zu schaffen, in dem man sich gegenseitig beeinflusst.

9. Profitieren Sie von einer dezentralen Entscheidungsfindung

   In vielen Fällen werden durch die dezentrale Entscheidungsfindung Verzögerungen reduziert, der Produktentwicklungsfluss verbessert, schnelleres Feedback ermöglicht und innovativere Lösungen geschaffen, die von denjenigen entwickelt werden, die dem Projekt am nächsten stehen.

10. Organize around value

    Die meisten Unternehmen sind auf der Grundlage funktionaler Kompetenzen organisiert. Aber im digitalen Zeitalter erfordert geschäftliche Agilität, dass man sich um den Wert herum organisiert, um schneller liefern zu können.

Agile kann über den Rahmen des Entwicklungsteams hinaus erweitert werden, indem SAFe agile Metriken verwendet werden, die es den Führungskräften ermöglichen, die Unternehmensleistung kontinuierlich zu messen und zu verbessern. Es ist ideal für große Projekte mit komplizierten Problemen.

Aufgrund des großen Umfangs der Operationen ist die Koordination von Teams eine enorme Aufgabe. SAFe-Methoden organisieren den Arbeitsablauf so, dass mehrere Teams mit weniger Hindernissen zusammenarbeiten können. Kleinere Organisationen können aufgrund von Einschränkungen bei Flexibilität, Entwicklung und Innovation weniger Nutzen aus dem Einsatz von SAFe ziehen.

In größeren Unternehmen können die Stakeholder - einschließlich des Kunden und der Unternehmensleitung - an verschiedenen Punkten des Lieferprozesses einbezogen werden. Es gibt eine aktive Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Stakeholdern von Anfang bis Ende, da der Schwerpunkt auf Kommunikation und Feedback liegt.

Zu den Branchen, die SAFe erfolgreich eingesetzt haben, gehören das Finanzwesen, das Gesundheitswesen, die Automobilindustrie, die Telekommunikation und Regierungsbehörden. Generell kann jede Organisation, die einen strafferen und effizienteren Ansatz für die Softwareentwicklung umsetzen möchte, von SAFe profitieren.

SAFe richtet ein Unternehmen darauf aus, geschäftliche Agilität zu erreichen. Das heißt, dass wir in der Lage sind, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und neue Chancen durch die Entwicklung schneller, wertorientierter Geschäftslösungen zu nutzen. SAFe konzentriert sich auf die Messung von drei Schlüsselbereichen, um eine bessere Entscheidungsfindung zu ermöglichen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.

1. Ergebnisse

   Die Messung der Ergebnisse hilft Ihrem Unternehmen festzustellen, ob die Lösungen die Bedürfnisse Ihrer Kunden und Ihres Unternehmens erfüllen. Die Ergebnisse können sowohl externe Ziele wie Umsatzsteigerungen, Kundenbindung usw. als auch interne Aspekte wie das Engagement der Mitarbeiter messen.

2. Flow

   Durch die Messung des Flusses innerhalb des SAFe-Systems kann eine Organisation feststellen, wie effizient sie dem Kunden einen Mehrwert liefert. Das Flow Framework® wurde von Dr. Mik Kersten, dem CTO von Planview, entwickelt und umfasst fünf Metriken , die zur Messung verschiedener Aspekte von Flow innerhalb von SAFe verwendet werden können.

3. Kompetenz

   Kompetenz bezieht sich darauf, wie gut ein Unternehmen die Aktivitäten beherrscht, die geschäftliche Agilität ermöglichen. Um geschäftliche Agilität zu erreichen, ist ein hohes Maß an Fachwissen über die Sieben SAFe-Kernkompetenzenerforderlich.

Flow Metrics wurde entwickelt, um Teams dazu zu bringen, sich während des gesamten Softwareentwicklungsprozesses auf die Bereitstellung von Werten zu konzentrieren. Wenn die Ergebnisse (Wert, Kosten, Qualität und Mitarbeiterzufriedenheit) mit den Geschäftsergebnissen verglichen werden, können die Teams leichter erkennen, wie sich ihre Arbeit auf das Unternehmen auswirkt und wie diese Aspekte miteinander verknüpft sind. Die SAFe Flow Metriken werden im Folgenden beschrieben.

Flow Load - Ist die Nachfrage größer als die Kapazität?

Flow Load® bezieht sich auf die Anzahl der aktuell in Bearbeitung befindlichen Workitems, die entweder aktiv sind oder sich im Wartezustand befinden. Die Beibehaltung einer gesunden, begrenzten Anzahl von aktiven Flow-Items ist entscheidend dafür, dass die Arbeit schnell durch das System läuft.

Eine steigende Flusslast ist ein wichtiger Indikator für überschüssige Arbeit im Wertstrom. Das wahrscheinliche Ergebnis ist ein Anstieg der Durchlaufzeit und eine Verringerung der Durchlaufgeschwindigkeit, da sich im System Warteschlangen bilden. Daher ist es für die Lieferteams von entscheidender Bedeutung, die Flussbelastung zu messen und auf ein akzeptables Niveau zu reduzieren, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Flow Velocity - Wie schnell wird der Geschäftswert geliefert?

Flow Velocity® wird auch als Durchsatz des Systems bezeichnet und ist ein Maß dafür, wie viele Backlog-Elemente (Stories, Features, Fähigkeiten) in einem bestimmten Zeitraum fertiggestellt wurden.

Eine höhere Flussgeschwindigkeit bedeutet einen höheren Output und ist ein guter Indikator dafür, dass Prozessverbesserungen durchgeführt werden, um Verzögerungen im System zu erkennen und zu beheben. Eine zu hohe Geschwindigkeit kann auf einen Qualitätsverlust oder entgangene Fehler hinweisen und sollte überwacht werden. Signifikante Geschwindigkeitseinbrüche weisen auf Probleme hin, die möglicherweise untersucht werden müssen.

Flusszeit - Wie schnell ist der Wertstrom?

Flow Time misst die Gesamtzeit, die für alle Schritte im Lebenszyklus der Softwarebereitstellung vergeht, und ist daher ein Maß für die Effizienz des gesamten Systems. Sie wird häufig zur Messung der Gesamtzeit - von der Idee bis zur Lieferung - verwendet, kann aber auch zur Messung der Zykluszeit (die Zeit, die für einen einzelnen Schritt im Wertstrom benötigt wird) eingesetzt werden, um Verbesserungsmöglichkeiten zu ermitteln.

Flow Time sorgt dafür, dass sich Unternehmen und Teams auf das Wesentliche konzentrieren, d.h. darauf, dem Unternehmen und den Kunden in möglichst kurzer Zeit einen Mehrwert zu liefern. Je kürzer die Durchlaufzeit, desto weniger Zeit verbringen Kunden mit dem Warten auf neue Funktionen und desto geringer sind die Kosten, die durch Verzögerungen entstehen.

Flow Efficiency - Welche wertschöpfende Arbeit wird aktiv bearbeitet?

Flow Efficiency® misst, wie viel Zeit im Flow für wertschöpfende Arbeit verwendet wird, verglichen mit dem Warten zwischen den einzelnen Schritten. Sie wird berechnet, indem die gesamte aktive Zeit durch die Flow Time (die Gesamtzeit von der Ideenfindung bis zur Lieferung für einen bestimmten Wertstrom) geteilt und als Prozentsatz ausgedrückt wird.

Die Flow Efficiency kann in einem noch nicht optimierten Wertstrom sehr niedrig sein. Dies zeigt Verschwendung im System sowie Engpässe und Verzögerungen auf, die behoben werden müssen. Umgekehrt deutet eine höhere Flow Efficiency auf ein System hin, das schnell mehr Wert liefern kann.

Flussverteilung - Gibt es eine gesunde und dynamische Mischung von Arbeit?

Erfolgreiche Produktwertströme müssen ein gesundes und dynamisches Gleichgewicht von Flow Items aufweisen, um die Flow Velocity aufrechtzuerhalten und die Bereitstellung des Geschäftswerts zu beschleunigen. Hier kommt Flow Distribution® ins Spiel. Er misst die Menge jeder Art von Arbeit im System im Laufe der Zeit.

Wenn Sie sich zu sehr auf neue Geschäftsfunktionen konzentrieren, bleibt nur wenig Zeit für Arbeiten, die sich mit den technischen Schulden befassen und einen zukünftigen Wert schaffen. Umgekehrt könnte eine zu starke Betonung der technischen Schulden dazu führen, dass die Kapazitäten für die Bereitstellung neuer und aktueller Werte für die Kunden nicht ausreichen. Durch die Identifizierung der Flussverteilung können dann Kapazitätszuweisungen für jede Art von Arbeit festgelegt werden, um diese Bedenken auszugleichen.

Agile Metriken wie Story Points, Code Commits und die Häufigkeit der Bereitstellung können hilfreiche Metriken sein, wenn sie für ihren ursprünglichen Zweck verwendet werden. Sie können ein gewisses Maß an Vertrauen in den von den Entwicklern im Wertstrom betriebenen Aufwand schaffen. Aber wenn sie darüber hinausgehen, können sie ein Unternehmen dazu verleiten, an den falschen Stellen zu suchen, um Vorhersehbarkeit und Innovationsgeschwindigkeit zu erreichen.

Am Ende des Tages interessieren sich die Kunden für Ergebnisse und bezahlen dafür, nicht für Aufwand. SAFe Flow Metrics liefert Leistungskennzahlen für eine effektivere Messung, die zu schnelleren Ergebnissen führt. Flussmetriken ermöglichen eine End-to-End-Ansicht des gesamten Wertstroms und geben gleichzeitig genügend Einblick, um schnell festzustellen, wo Probleme die Produktauslieferung behindern könnten. Sie ermöglichen eine kontinuierliche Optimierung in Echtzeit, um einen größeren Wert für das Unternehmen zu schaffen.